Dein Weg zum Wunschberuf
Tipps zum Vorstellungsgespräch
- Prüfen Sie vorher ganz genau, wie Sie auftreten wollen. Passt Ihre Kleidung zum Ausbildungsberuf? Sind die Sachen sauber und gebügelt? Sind die Haare gepflegt? Haben Sie abgeklärt, ob Sie sichtbare Piercings tragen dürfen? Sie können auch die Auffassung vertreten: ‚Wenn die mich nicht so nehmen wie ich bin, dann will ich den Ausbildungsplatz dort auch nicht!‘ Bedenken Sie nur dabei, dass niemand in der kurzen Zeit wissen kann, wie Sie wirklich sind. Es geht um einen kleinen sichtbaren Teil von Ihnen und eben auch das Äußerliche. Im Testverfahren und im Gespräch wird anhand dieses kleinen Teils versucht zu klären, ob Sie in das Unternehmen passen. Die Frage, ob Sie sich gerne für das Unternehmen ein Stück weit anpassen wollen, wird natürlich auch geprüft.
- Grundsätzlich gilt zur Kleidung: Ziehen Sie zum Vorstellungsgespräch an, was Sie auch später im Beruf tragen werden. Als Bankkaufmann gilt dann Anzug (zumindest Stoffhose, Hemd und Sakko) und für die Bewerberinnen Rock oder Stoffhose mit Bluse. In Handwerksbetrieben treten Sie natürlich nicht im Blaumann auf, sondern in einer guten Jeans, Hemd und guter Jacke. Turnschuhe und zu lässige Kleidung kommen im Allgemeinen nicht gut an.
- Zum Aussehen ist wichtig, dass Ihre Haare gepflegt sind, bei den männlichen Bewerbern gilt das gleiche für den Bart. Die Bewerberinnen sollten darauf achten, sich dezent und nicht zu auffällig zu schminken und auch übermäßigen Schmuck zu vermeiden.
- Planen Sie vorher genau, wann Sie starten und wie Sie fahren müssen, damit Sie pünktlich – mind. 15 Minuten vor Beginn – vor Ort sind. So können Sie lieber noch einen kleinen Spaziergang machen und tief durchatmen, als abgehetzt auf der letzte Minute anzukommen.
- Lesen Sie sich insbesondere Ihr Anschreiben an das Unternehmen vorher noch einmal genau durch, damit Sie sich erinnern, was Sie speziell an diese Firma geschrieben und wie Sie sich dargestellt haben. Es macht Sinn, Kopien des Anschreibens und des Lebenslaufes dabei zu haben.
- Versetzen Sie sich vor dem Vorstellungstermin in die richtige Grundstimmung. Versuchen Sie vor jedem Gespräch, eine ‚entspannte Spannung‘ aufzubauen. Denken Sie sich den Verlauf des Gespräches positiv: Die Verhandlungsparteien sind auf gleichberechtigter Ebene (auch Sie brauchen das Ausbildungsplatzangebot nicht annehmen!), alle sind freundlich und es gibt keine Vorurteile. Der Ausgang ist natürlich der, den Sie sich wünschen: ‚Sie haben uns überzeugt. Wir möchten Ihnen einen Ausbildungsplatz anbieten.‘ Lassen Sie diesen schönen Ausgang ein paarmal als Film ablaufen.
- Üben Sie intensiv die ersten Minuten des Kontaktes mit den Ausbildungsverantwortlichen, wenn Sie sich unsicher fühlen. Guten Tag (am besten mit Namensnennung), ich bin ..., Blickkontakt, fester Händedruck, Lächeln. Nehmen Sie erst Platz, wenn Sie dazu aufgefordert werden und setzen Sie sich einen Augenblick später als Ihr Gastgeber. Das Üben dieser Situation ist wichtig, damit Sie sich im Gespräch voll und ganz auf Ihren Gesprächspartner konzentrieren können. Es ist wie Auto fahren: Wenn Sie ständig daran denken müssten, wann und wie Sie schalten und bremsen, könnten Sie sich nicht vollständig auf den Straßenverkehr konzentrieren. Die Begrüßung soll ehrlich sein und dem Ausbildungsverantwortlichen zeigen, dass Ihnen das Gespräch wichtig ist.
- Informieren Sie sich vorab über das Unternehmen, bei dem Sie sich vorstellen. Über das Internet werden Sie bestimmt fündig. Schreiben Sie sich Wichtiges heraus und lernen Sie es auswendig, damit Sie bei der Frage: ‚Was wissen Sie über unser Unternehmen?‘ punkten können.
- Machen Sie sich eine klare und realistische Vorstellung von Ihrem angestrebten Beruf und davon, wie Sie Ihr Berufsziel erreichen wollen. Erläutern Sie im Vorstellungsgespräch, warum Sie diesen Beruf erlernen wollen. Ihr Interesse an den zukünftigen Aufgaben können Sie mit Ihren Hobbys oder Ihren Aktivitäten im Familien- oder Freundeskreis begründen. Zeigen Sie den Einstellungsverantwortlichen, dass Sie genau der oder die Richtige für den Ausbildungsplatz sind!
- Vergessen Sie bei aller Anspannung – die natürlich ist und die jeder hat – das Lächeln nicht! Ein offenes Lächeln macht sympathisch. Und wenn es nicht recht klappen will, sagen Sie es einfach: ‚Ich bin etwas angespannt. Ich lächele sonst besser.‘ Jeder hat für Anspannung in dieser Situation Verständnis und Sie werden sehen, dadurch, dass Sie es ausgesprochen haben, funktioniert es mit dem freundlichen Gesicht auf einmal besser.
- Unsere Stimme ist nicht zu unterschätzen. Üben Sie mit Ihren Freunden die Begrüßung mit verbundenen Augen oder benutzen Sie ein Aufnahmegerät. Hören Sie nur auf Ihre Stimme. Ist sie laut oder leise? Wirkt sie aufgeregt? Ist sie monoton? Hat sie eine gewisse Schärfe oder ist sie weich? Probieren Sie, wie Sie sich am liebsten hören.
- Machen Sie sich Gedanken über die Fähigkeiten und Stärken, die Sie haben, und auch über das, was Ihnen nicht so gut gelingt, an dem Sie noch arbeiten könnten, also Ihren Schwächen. Sie werden garantiert danach gefragt. Werfen Sie keine Schlagworte in den Raum ohne diese zu begründen, sondern nennen Sie immer erlebte Situationen dazu. Zum Beispiel: ‚Ich bin teamorientiert.‘ Das kann jeder sagen, aber es muss belegt werden, vielleicht mit dem Anschlusssatz: ‚Ich bin Spielführer meiner Fußballmannschaft und habe Freude daran, meine Mitspieler zu motivieren.‘
- Stellen Sie sich Fragen über das Unternehmen zusammen. Achten Sie dabei darauf, dass Sie sich in erster Linie dafür interessieren, wie Sie sich in das Unternehmen einbringen können, bevor Sie sich nach Ausbildungsvergütung, Urlaub oder weiteren Sozialleistungen erkundigen. Schreiben Sie sich die Stichworte vorher auf und machen Sie sich während des Vorstellungsgesprächs Notizen dazu. Wenn Sie keine Fragen haben, kann es mangelndes Interesse signalisieren.
- Spielen Sie keine Rolle! Entscheidend ist, wie Sie wirklich sind. Leere Versprechungen und vorgetäuschtes Interesse bringen weder Sie noch das Unternehmen weiter. Niemand erwartet, dass Sie perfekt sind.
- Nehmen Sie die Chance, mehrere Bewerbungsverfahren zu absolvieren, an, um sich zu verbessern. Auch das ist Training! Es macht Sinn, dass Sie trainieren, bevor Sie sich in Ihrem Wunschunternehmen vorstellen. Wenn Sie mit den Bewerbungen rechtzeitig beginnen, ist es möglich, die Termine ein wenig zu verschieben.
- Und noch etwas! Beginnen Sie rechtzeitig mit der Vorbereitung, damit Sie nicht unter Zeitdruck geraten. Informationsveranstaltungen mit Berufsberatern und Vertretern von Betrieben sowie Bewerbertrainings geben Ihnen Sicherheit und helfen, die Nervosität abzubauen. Rufen Sie mich gerne an!